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MCSE BI Zertifizierung - "Unschaffbare" Klausur 70-467? / Eure Erfahrungen?

Frage
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Liebe IT-Professionals,
ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und arbeite seit letztem Jahr sehr intensiv bei einem Unternehmen mit dem Microsoft Stack (SQL, SSIS, SSAS, SSRS). Seit Anfang des Jahres versuche ich mich in der Zertifizierung zum MCSE BI. Ich habe in den letzten Monaten alle notwendigen Klausuren (461,462,463,466) ohne Probleme im ersten Versuch bestanden - mit Ausnahme der Klausur 70-467 (Designing Business Intelligence Solutions with Microsoft SQL Server).
Hier bin ich heute leider das dritte Mal durchgefallen und ich kann absolut nicht mehr nachvollziehen, woran es liegen könnte. Ich war mir nach intensiver Vorbereitung (mehrere Monate) mit Aufbau eines SharePoint Testlabs mit SSRS und PowerPivot, dem testweisen Erstellen von Tabularen und Multidimensionalen Datenbanken und verschiedenen Reporting Services bei der Beantwortung der meisten Fragen absolut sicher. Dennoch hat es nur für 604 Punkte gereicht. Davor habe ich 620 und dann 588 Punkte erreicht, es ist also auch kein Lerneffekt trotz meiner Bemühungen erkennbar.
Es ist das erste Mal , dass ich überhaupt durch eine Klausur falle. Bei dieser bin ich natürlich insofern enttäuscht, weil ich von Microsoft keine Möglichkeit erhalte, ggf. aus Fehlern zu lernen. Denn ich sehe ja leider nicht, was ich falsch beantworte bzw. was Microsoft hören will.
Meine Fragen sind nun:
1) War hat von Euch vergleichbare Erfahrungen mit der Klausur 70-467 gemacht? Oder war die für Euch ein "Kinderspiel"? Wenn ja, würdet Ihr Euch ggf. bei einzelnen Fragen als "Sparring"-Partner anbieten (wofür ich unendlich dankbar wäre)?
2) Ich würde gerne Microsoft dazu bewegen, meine letzte Klausur nochmal zu reviewen bzw. ich würde gerne von Microsoft Einsicht in meine Lösungen und die erwarteten Antworten erhalten. Ich weiß, dass dies laut Policy ausgeschlossen ist. Aber diese Policy halte ich nicht für sinnvoll, da man nicht aus Fehlern lernen kann. Gibt es hier Personen, die Erfolg mit einer Beschwerde / Einsicht hatten? Wohin kann ich mich bei Microsoft wenden; wer kennt hier Ansprechpartner?
Ich danke Euch für Euer Feedback.
Frustrierte Grüße.
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Hallo
Bisher habe ich auch noch nie einen 2. Versuch benötigt, insofern kann ich den Frust gut verstehen.
Diese Prüfung selber habe ich glaube ich bisher nicht abgelegt, sonst könnte ich da genaueres zu sagen.
Eine Chance auf Review oä mit Microsoft wird es jedoch keinesfalls geben, da es offiziell so gedacht ist, das Prüfungen nur Wissen prüfen, aber nicht zum Lernen gedacht sind.
Was ich mir aber vorstellen kann, ist, dass die Prüfung Fehler enthält, die eine korrekte Antwort unmöglich machen. Nur das müsste man dann belegen können. Dafür gibt es die Kommentierphase am Ende der Prüfung. Ich kann für den nächsten Versuch nur raten, von dieser Gebrauch zu machen, und ganz genau hinzusehen, ob irgendwo Logikfehler oder ähnliches nach "falschen Lösungen" riecht.
Falls ich doch mal wieder zu den BI-Prüfungen komme, denke ich an diesen Thread.
Gruß
Andreas
Andreas Wolter (Blog | Twitter)
MCSM: Microsoft Certified Solutions Master Data Platform, MCM, MVP
www.SarpedonQualityLab.com | www.SQL-Server-Master-Class.com -
Vielen Dank für Deine Einschätzung. Meine weiteren Recherchen / Aktivitäten haben noch folgendes ergeben:
1) Der Weg, Microsoft rechtlich zu bewegen, Einsicht in Prüfungsergebnisse zu gewähren, um die Gründe für das Durchfallen nachzuvollziehen bzw. zu prüfen, ob Microsoft nicht fehlerhafte Antworten in der Prüfung hat, ist nach anwaltschaftlicher Einschätzung lang und dornig und daher nicht empfehlenswert. Es gibt wohl keine einzige einschlägige deutsche Leitentscheidung gegen Microsoft zu dem Thema, d.h. es wäre juristisches Neuland. Privatrechtlich hat man durch Akzeptieren der Prüfungsbedingungen den Anspruch ja ausgeschlossen. Verwaltungsrechtlich hat man keine Chance, weil es sich ja um ein privatrechtliches Unternehmen handelt. Somit ist die deutsche Rechtsprechung für die Einsichtnahme bei staatlichen, universitären oder schulischen Prüfungsgremien nicht anwendbar (kein Verwaltungsrecht maßgeblich). Eine weitere rechtliche Klippe ist zudem das Thema Exterritorialität, also fehlenden Bezug zu Deutschland, und der Anwendbarkeit von deutschem Recht überhaupt auf die Prüfung. Microsoft tritt ja immer unter seiner amerikanischen Adresse auf.
2) Es verbleibt als letztes Mittel das "Challengen" der Prüfungsfragen und -antworten. Dies muss nicht innerhalb der Prüfung erfolgen, sondern kann auch nachgelagert stattfinden. Microsoft lässt schreibt dazu in seinen FAQ (https://www.microsoft.com/learning/de-de/certification-exam-policies.aspx): " Wenn Sie der Meinung sind, dass eine Frage in einer Microsoft-Zertifizierungsprüfung ungenau ist, können Sie eine Bewertung dieser Frage fordern, indem Sie das Item Challenge-Formular (Formular zum Übermitteln von Prüfungselementen zur Überprüfung) verwenden. Sie müssen Ihre Anfrage innerhalb von drei Kalendertagen nach der Teilnahme an der Prüfung senden. Der Bewertungsprozess hilft uns, problematische Fragen zu erkennen und zu korrigieren und die Prüfungen entsprechend zu aktualisieren."
Ich habe dies für meine Prüfung gemacht und einige Fragen / Antworten herausgefordert. Laut Microsoft-Antwort werde ich in vier bis sechs Wochen dazu eine Stellungnahme erhalten. Bin gespannt und werde dies hier teilen.
Viele Grüße
- Bearbeitet Aquantos Donnerstag, 3. September 2015 09:16
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Ah, das mit dem "Challengen" war mir neu.
Gut zu wissen & viel Erfolg
Andreas Wolter (Blog | Twitter)
MCSM: Microsoft Certified Solutions Master Data Platform, MCM, MVP
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