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Verzögerungen bei Ordnerwechsel im Online-Modus - Outlook 2019 Exchange 2019

Frage
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Hallo liebe Community,
wir haben nach einer Migration eines Kunden von Exchange 2016 zu Exchange 2019 Verzögerungen in der Nutzung von Outlook 2019 im Online Modus festgestellt. Diese machen sich dahingehend bemerkbar, dass bei einem Wechsel in einen anderen Ordner oder ein anderes Postfach 2-4 Sekunden vergehen bis eine Anzeige erfolgt.
Die Ø-Bearbeitungszeit, welche über den Outlook Verbindungsstatus angezeigt werde kann, liegt mit 10-20ms ebenso wie die Ø-Reaktionszeit mit 50-60ms nicht im absoluten Top-Bereich, kann aber nicht als Grund für die Probleme verantwortlich gemacht werden.
Wir haben uns mit einem im DACH-Bereich renommierten Exchange-Dienstleister das Problem angesehen. Hierbei fiel bei der Prüfung des MAPI/HTTPS-Verkehrs von Outlook mittels Fiddler auf, dass bei beim Aufruf von Ordnern eine sehr große Anzahl von Paketen ausgetauscht wird. So werden rund 30-40 Pakete nach dem Ordner oder Postfachwechsel ausgetauscht. Die Laufzeit des entstandenen Verkehrs deckt sich mit den Verzögerungen in Outlook. Auch wenn ein Postfach neu angelegt wird kann das Problem nachgestellt werden.
Hier die Fiddler-Timeline des MAPI-Verkehrs beim Aufruf eines Ordners unter Outlook 2019.
In anderen Umgebungen liegt die Anzahl der ausgetauschten MAPI/HTTPS-Pakete in gleicher Konstellation bei ca. 10.
Verschiedene Fehlerquellen wie der Virenscanner wurden ausgeschlossen. Es wurden weiterhin die virtuellen Verzeichnisse und eingesetzten Authentifizierungs-Mechanismen geprüft. Ein Testsystem wurde im selben Layer-2 Netzwerk aufgesetzt um ggf. Probleme durch Netzsegmentierung auszuschließen. Es wurden sämtliche Outlook betreffenden GPOs und AddIns zwischenzeitlich im Testaufbau deaktiviert um hieraus resultierende Probleme auszuschließen.
Das Problem bestand bereits mit Exchange 2019 CU4 und ist nach dem Update auf CU5 unverändert. Mit dem Outlook-Client auf Basis von Office 365, lassen sich die Probleme reproduzieren.
Wird jedoch in derselben Umgebung Outlook 2016 genutzt werden hier ebenfalls nur ca. 10 Pakete beim Ordner- oder Postfachwechsel ausgetauscht. Das Verhalten des Online Modus stellt sich hier als „normal“ dar. Es sind für den Benutzer keine Verzögerungen spürbar, welche über die zu erwartenden im Online-Modus hinausgehen.
Identischer Ordnerwechsel, wie weiter oben unter Outlook 2019 durchgeführt, unter Outlook 2016. (Identischer Quell- und Zielordner)
Das Problem lässt sich belastbar reproduzieren. Es gibt kein generelles Problem mit der Verbindung, lediglich das Phänomen der großen Menge an Paketen welche Outlook 2019 in Verbindung mit dem Exchange 2019 in unserer Umgebung zu erzeugen scheint. Das Verhalten zeigt sich auch bei leeren Ordnern in neu angelegten Postfächern in der Umgebung.
Hat bereits jemand dieses oder ein ähnliches Verhalten in einer anderen Umgebung beobachten könnten bzw. kann das Verhalten einordnen?
Eingesetzte Versionen:
Exchange 2019 CU5 auf Windows Server 2019 mit aktuellen Windows Updates
Outlook 2019 16.0.10358.20061 (64-Bit) (Das beschriebene Verhalten wurde auch nochmals unter der 32-Bit Variante verifiziert)
Viele Grüße
Benedikt
- Bearbeitet benec Dienstag, 12. Mai 2020 12:06
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Der Server verfügt über 128 GB Ram und 4 vCores. Wie oben beschrieben liegt das Verhalten nicht vor bei der Benutzung von Outlook 2016 sondern lediglich unter dem Outlook Client von Office 2019 und O365.
OK - das bestätigt meine Vermutung.
Es gibt einen Blog-Eintrag, in dem O 2016 und O 2019 verglichen werden, O 2016 ist in allen Punkten immer deutlich schneller - finde ich nur gerade nicht wieder.
Mache ein Ticket bei MS auf, dann wirst du hören, das alles in Ordnung ist (so denn alles OK ist..)
;)
Gruß Norbert
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Es war schon immer so:
Die Software verlangt immer mehr Leistung von der Hardware, die allerdings meist erst später kommt.Da nun mal mehr Netzressourcen benötigt werden, muss einfach nur das Netz schneller werden.
Da kann dann auchschon mal ein Gigabit-Lan zum Engpass werden.Vielleicht hilft ja dieser Artikel weiter:
https://docs.microsoft.com/de-de/office365/enterprise/office-365-network-connectivity-principlesIns besonders wird darauf hingewiesen, dass im Bereich Netzwerk einiges zu optimieren ist, da O2019 und O365 erheblich mehr von Online-Ressourcen abhängig sind.
Man muss halt wissen, worauf man sich da einlässt.
Wenn man dann auch noch geringe Uploadgeschwindigkeit zum öffentlichen Internet hat erklärt sich das Verhalten automatisch.- Bearbeitet Der Suchende Mittwoch, 13. Mai 2020 07:29
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Man muss halt wissen, worauf man sich da einlässt.
Wenn man dann auch noch geringe Uploadgeschwindigkeit zum öffentlichen Internet hat erklärt sich das Verhalten automatisch.
Gruß Norbert
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Es geht aber auch darum, dass O365 und wohl neuerdings auch O2019 erheblich mehr Netzwerktraffic erzeugt und benötigt, was er ja auch festgestellt hat. Außerdem betrifft dies nicht nur Outlook sondern auch den Rest des Office-Pakets.
Und Microsoft weist eben darauf hin, dass bzgl. Netzwerk einiges zu verbessern sei.
- Bearbeitet Der Suchende Donnerstag, 14. Mai 2020 08:02
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Hallo Suchender,
vielen Dank für den Hinweis. Da es sich um eine OnPrem-Umgebung handelt und ein System auf dem gerade einmal 30 Postfächer aktiv sind wäre ich doch schon schwer verwundert, wenn das Netzwerk hier ein Engpass wäre. Habe nun einige Minuten den Perfmon am Exchange laufen lassen und lediglich einige Spitzen im Netzwerktraffic mit 10 MBit/s. Das ist in meinen Augen tatsächlich eigentlich nicht erwähnenswert.
Das Verhalten ist tatsächlich auf die vorliegende Umgebung beschränkt. In einer Testumgebung aus zwei 2019 Exchange Servern und Office 2019 lässt sich das Verhalten nicht nachstellen. Hier habe ich mit Outlook auf Basis von Office 2016 vergleichbare Werte in Fiddler festgestellt.
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Nun, in der Eingangserklärung weist du ja darauf hin, dass es O365/O2019 ist.
Und ein Perfmon zeigt ja nur die Auslastung an, während dein Problem ja die Zeit durch die Anzahl Zugriffe ist.Da bleibt dir halt nur das Microsoft-Ticket.
Wobei ich da glaube, dass Microsoft sich den Schuh nicht anziehen wird.