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SSRS wird langfristig nicht mehr unterstützt!? Welche komplexen Reporting-Alternativen bietet Microsoft tatsächlich? RRS feed

  • Frage

  • Hallo zusammen,

    ich möchte gerne eine integrierte Reportingumgebung auf Basis des SQL-Servers 2019 aufbauen. Das Frontend ist mir im Grunde egal, doch es MUSS bestimmte Kriterien bieten:

    - Nutzerrechtevergabe auch über Parameter
    - Webumgebung mit Abosystem (empfängerorientierter Mailversand mit gewünschter Parameterauswahl)
    - Drilldown- und Drilltrough mit Parameterwechsel und Übergabemöglichkeit an Drittsysteme (bspw. DMS-Ausruf)
    - Exportmöglichkeit nach Excel
    - möglichst Unabhängigkeit von ev. Drittanbietern
    - sehr flexible Reporterstellung die insbesondere über das plakative "in 2min. ist der Report fertig" (also PowerPivot/Maps/View) hinausgeht.

    Bislang konnte ich mit dem Reportbuilder 3.0 alle Bedürfnisse kostengünstig befriedigen. XLCubed war für mich ebenfalls erste Wahl, da es als Addin alles mit Excelbasis elegant vereinbart, wobei der Support und die Software nicht ganz so reibungslos lief. Viele andere Tools auf dem Markt sind meiner Meinung nach recht teuer, daher die Frage:

    Sind die SSRS langfristig keine Alternative, da der Support spätestens in 5Jahren eingestellt wird?
    Welche MS-Produkte bieten die selbe Möglichkeit wie SSRS eine "nutzerfreundliche" und einfache Reportumgebung kostengünstig auszubauen? Excel selber ist zwar Klasse, führt aber bei der falschen Nutzung zu einem völligen Reportingchaos.

    Vielen Dank für die Nennung zukunftsweisender Alternativen.

    Gruß Chris



    Montag, 6. April 2020 08:00

Alle Antworten

  • Neben Power-BI gibt es eine Vielzahl von kommerziellen sog. BI-Suites, die all dieses (und mehr) halt anbieten.
    Es muss nicht immer Microsoft sein;-).
    Auch ich gehöre zu einem der kleineren Anbieter unter ftsolutions.de, aber mit reichhaltigem Funktionsumfang.
    Montag, 6. April 2020 08:39
  • Hallo Chris,

    kannst Du mal bitte den Artikel posten, der das Supportende belegt?

    SSRS ist immer noch Bestandteil von SQL Server 2019 und wird damit mindestens bis zum Ende von SQL Server 2019 unterstützt.


    Einen schönen Tag noch, Christoph - http://www.insidesql.org/blogs/cmu


    Montag, 6. April 2020 09:36
    Beantworter
  • ….. das ist genau der Punkt, daher auch meine Frage in das Forum, ob tatsächlich eine Ende der SSRS in Sicht ist. Die Weiterentwicklung der schnellen und teilweise losgelösten BI-Solutions wie PowerPivot/View/Maps usw. standen verstärkt in der Vergangenheit im Fokus, so sich bei den SSRS eine zeitlang gar nichts mehr tat. Ich bin so wenig auf den Stand von 2016..... Für mich ist eigentlich nur der SQL-Server als Grundplattform gesetzt. Aber stimmt die Aussage mit dem Supportende der SSRS?

    Ich wurde quasi in einer Runde "vorgeführt", da ich natürlich mit einer Einführung einer Reportingumgebung Altsysteme/Umgebungen angreife. Dort wurde behauptet, dass SSRS old School sei und ohnehin der Support in 5Jahren ausläuft. Dies kann man sicherlich auf den SQL-Server 2019 Support beziehen, aber wird das Feature SSRS tatsächlich ersetzt oder rausgelöst!?

    In der Vergangenheit habe ich mit div. kleinen Lösungen gearbeitet die alle ihr Vor-und Nachteile haben. Bei den SSRS habe ich aber immer eine Lösung gefunden, die eine andere Software nicht so bieten konnte und vor allem ist das Tool "kostenlos". Das Handling mal außen vor gelassen.....

    Montag, 6. April 2020 11:12
  • Mit Version 2016 wurde SSRS komplett überarbeitet und verbessert inkl. Mobile Support, von daher gibt es eine Weiterentwicklung.

    https://docs.microsoft.com/en-us/sql/reporting-services/what-s-new-in-sql-server-reporting-services-ssrs?view=sql-server-ver15


    Olaf Helper

    [ Blog] [ Xing] [ MVP]

    Montag, 6. April 2020 12:12
  • Und kostenlos sind nur 2 Power-BI (Simple) user, danach wird das dann auch teuer:
    https://powerbi.microsoft.com/de-de/pricing/

    Und SSRS stellt sich für mich als statische Berichte dar, die erst mit Power-BI (Datasets, Datasource) dynamisch werden:
    https://docs.microsoft.com/de-de/sql/reporting-services/create-deploy-and-manage-mobile-and-paginated-reports?view=sql-server-ver15

    Umsonst ist auch by Microsoft nix;-).
    Unsere Erfahrung zeigt, dass der Enduser mit Power-BI weniger zurechtkommt und dann doch wieder auf Excel ausweicht was im BI-Umfeld wieder andere Komplikationen auslöst.

    Aber das ist halt Geschmacksache.

    Montag, 6. April 2020 12:29
  • Das kann man so nicht sagen. Drilldown und verschiedene Arten von "Actions" sind auch bei den paginated Reports möglich. Shared Datasets und Dataparts bieten ebenfalls Möglichkeiten und die Integration in Sharepoint.

    Zudem bieten die Abonnements eine Vielzahl an Möglichkeiten die Daten bis hin zum Kunden zu transportieren.

    Wir machen sehr viel mit Power BI und wenn die User nackte Zahlen sehen wollen, können sie entweder diese aus dem Power BI als Excel exportieren oder auf unsere paginated Reports zurück greifen. Baut man das ganze mit Cubes auf, bieten die Auswertungen über Excel ein weiteres Standbein neben SSRS.


    Einen schönen Tag noch, Christoph - http://www.insidesql.org/blogs/cmu

    Montag, 6. April 2020 12:46
    Beantworter
  • @Olaf: danke für den Link. Ich brauche in jedem Fall ein paar Belege dafür, dass die SSRS nicht "old School" und auf dem absterbenden Ast sind, was ich mir nach einer erfreulichen Überarbeitung nach 2016 nicht vorstellen konnte.......

    @Suchende+Christof: Auch das kann ich aus Erfahrung bestätigen. Mit Power-BI komme ich persönlich zwar gut klar, aber wenn man Enduser hat, die nicht mal eine Spaltenhöhe in Excel verändern können benötige ich meist im homogenen Umfeld feste Reports mit der Abo-Funktion. Mit den SSRS bin ich auch damals wie unter SharePoint immer "schön" & "gut" gefahren und die Umgebung war recht simple und sicher, daher die Idee wieder darauf zu setzten. Nackte zahlen ist für die meisten User nichts....

    Zu den Lizenzkosten: Wir sind ein kleineres Unternehmen. Bei der alten Firma war der SQL-2014-SR2 im Einsatz und man musste für jeden User eine Lizenz für ca. 200eur kaufen. Man hat dort nur per ETL die csv-Dateien geladen, was per direktem ODBC-Zugriff wohl auch zusätzliche Kosten verursachen sollte. Soviel zu  meinem Halbwissen zu den Kostenfalle mit der Frage und Vorstellung unter SQL2019:
    => SQL-Server 2019 installieren, per ODBC die Daten abgreifen und täglich ein DWH aufbauen worauf feste Berichte aufgesetzt werden. Für adhoc-Analysen würde ich dann Excel & Co. nutzen wollen. Welche Lizenzkosten ist da bei SSRS bei dem Modell zu rechnen? So wie ich es verstanden habe kommt da weiter nichts dazu, da es current-Lizensen nicht mehr gibt?


    Montag, 6. April 2020 14:07
  • Das Problem sind tatsächlich die SQL-User, da jeder User der direkt oder indirekt (Pasthru) mit der SQL-Datenbank arbeitet eine Lizenz benötigt.
    Dies gilt auch, glaube ich, für das Abrufen von SSRS-Berichten ins besonders wenn die Daten dann auch noch dynamisch geladen werden.
    Hier muss man dann halt sehen, wann sich eine Core-Lizenz oder Userlizenzen rechnen. Das Gemeine ist ja, dass man minimum 4 Cores lizenzsieren muss (á ca. €3.800) selbst wenn man nur eine 2 Core-Hardware hat.
    Läuft das auch noch auf einer 8-Core Hardware muss man auch 8 Cores bezahlen.
    Dann sind Userlizenzen durchaus günstiger. Den Breakeven Core- vs. User-Lizenz kann man sich ja ausrechnen.

    Auch die ETL-Prozesse zählen dabei als User. Wobei man hier auch parallele Ladeprozesse jeweils als User sehen muss.

    Deshalb ist SSRS ja auch kostenlos, da du im Endeffect SQL-Server-User-Lizenzen benötigst.
    Sollen auch noch Power-BI-User dazu kommen, schalgen dei auch noch mal mit $10 / Monat zu.
    Macht also zusammen bereits $320 je User und Jahr. Bei 10 Usern läppert sich das.

    Montag, 6. April 2020 16:53
  • Hallo zusammen,

    wir haben noch eine SQL 2017 mit 25 cals gefunden. Ich hoffe der Unterschied ist zu 2019 nicht so gravierend!? Komme ja noch aus der SQL-2014 Welt. Frage mich wieso man damals 25 Lizenzen gekauft hat, wenn grob bei 16 Lizenzen die Grenze ist, wo sich eine Cal-Version nicht mehr rechnet oder liege ich da falsch!? 

    Meine weitere Frage wäre noch mit welchen Versionsstand ich lokal arbeite: Bislang habe ich immer mit dem Reportbuilder (Berichtserstellung), mit Managementstudio (SQL und Serverarbeiten) und Visual Studio (Paketerstellung) gearbeitet. Wo finde ich ggf. den korrekten Versionsdownload bzw. ist hier etwas zu beachten.

    Beim Reportbuilder 3.0 hatte ich mal ziemliche Probleme, da ein Kollege eine andere Version in der Buildnummer verwendet hatte und bestimmte Dinge nicht mehr zu bearbeiten gingen......

    Mittwoch, 8. April 2020 10:19
  • Frage mich wieso man damals 25 Lizenzen gekauft hat, wenn grob bei 16 Lizenzen die Grenze ist, wo sich eine Cal-Version nicht mehr rechnet oder liege ich da falsch!? 

    Das kommt stark darauf an, wie viele CPU-Kerne auf der anderen Seite zu berücksichtigen sind ;-) 

    Evgenij Smirnov

    http://evgenij.smirnov.de

    Mittwoch, 8. April 2020 10:46
  • Wenn 1 User = €200 => 25 User = 5000.
    wenn 1 Core = €3800, minimum 4 Cores lizensiert werden => 15.200
    15.200 / 200 => Breakeven 76 User.
    Je nach Version gibts auch schon Cals unter €180.

    Zu beachten: Dabei handelt es sich inzwischen um Jahresgebühren und keine Einmalgebühren!
    Da ist so manche Software preiswerter als die DB-Lizenz.

    Was ich noch nicht herausgefunden habe, ob man auch noch Server CAL's benötigt da man ja durch den SQL-Server indirekt auch auf dem Server arbeitet;-).
    Man könnte da ebenso noch den Passthru-User sehen.

    Mittwoch, 8. April 2020 11:23
  • Was ich noch nicht herausgefunden habe, ob man auch noch Server CAL's benötigt da man ja durch den SQL-Server indirekt auch auf dem Server arbeitet;-).

    Du meinst für Windows Server? Natürlich, wenn Du Dein SQL nicht auf Linux fährst. Da gibt es nix 'herauszufinden'.

    Aber da bei Einsatz von MSSQL in der Regel zumindest AD im Spiel ist, muss jeder User eh eine Server CAL haben. Oder jedes Device, je nachdem.


    Evgenij Smirnov

    http://evgenij.smirnov.de

    Mittwoch, 8. April 2020 11:29
  • Ich verwende für alles rund um den SQL Server = Datenbankentwurf, SSIS Packages, Cubes und SSRS Berichte immer SSDT = SQL Server Data Tools, das unterstützt alle Versionen von 2012 bis 2019, die Zielversion kann im Projekt eingestellt werden.

    Olaf Helper

    [ Blog] [ Xing] [ MVP]

    Mittwoch, 8. April 2020 11:32
  • Das mit den Jahresgebühren stimmt aber nicht. Du verwechselst das mit der Software Assurance. Diese kann man wahlweise für die verschiedenen Produkte abschließen.

    Der höhere Betrag wird auf 3 Jahre aufgeteilt und wird danach wieder fällig. Damit hat man aber bereits das Update mit bezahlt.

    Software Assurance Überblick


    Einen schönen Tag noch, Christoph - http://www.insidesql.org/blogs/cmu


    Mittwoch, 8. April 2020 11:36
    Beantworter
  • Danke.
    Aber ohne Software Assurance bekommt man keinerlei Updates mehr. Und da hat mal einer ausgerechnet, dass man alle 3 Jahre das Produkt noch mal bezahlt.

    Die Zeiten: Softwarerecht kaufen und 20 Jahre nutzen sind wohl endgültig vorbei.
    Aber dafür sollte man gerade SQL-Server (Oracle macht das ja auch) erheblich preiswerter lizensieren können.
    Wir gehen den Weg die Software meist mit Firebird zu betreiben mit z.T. ungeahnten Vorteilen;-).

    Mittwoch, 8. April 2020 12:43
  • Hallo zusammen,

    Lizensierung ist ja mittlerweile eine Wissenschaft für sich. Habe ich das richtig verstanden, dass man beim SQL-Server 2017 als Kaufversion mit 25Cals keine updates mehr erhält?

    Mit welchen Versionen kann ich denn mit dem Reportbuilder, Managementstudio und Visual Studio arbeiten?

    Mit der Version 2014SR1 lief alles noch ohne Probleme, wobei ich meine, dass man dort noch Sicherheitsupdates usw. bekam!? Ist das bei 2017 und 2019 anders?

    Also hier finde ich 3600Eur für 2 cores und 180eur für ein Cal:

    https://www.lizenzfuchs.de/microsoft-sql-server?p=1


    • Bearbeitet Controller123 Mittwoch, 8. April 2020 13:15 ergänzung
    Mittwoch, 8. April 2020 13:14
  • Das ist falsch. Ab 2017 gibt es keine Service Packs mehr, sondern nur noch cumulative updates.

    Die Life Cycle Suche bringt für 2017 das Datum 11.10.2022. Bis dahin gibt es also noch CUs.

    Die neuen Wartungsintervalle ab SQL Server 2017


    Einen schönen Tag noch, Christoph - http://www.insidesql.org/blogs/cmu

    Mittwoch, 8. April 2020 14:03
    Beantworter
  • Das ist wirklich schwierig geworden, da inzwischen viele mitmischen und auf den Microsoftseiten keine Preise genannt werden. Den Kalkulator denn ich mal gefunden hatte kann man auch in der Pfeife rauchen.

    Es gibt irgendwo die Aussage, dass man bei Core-Lizenzen mindestens 4 Cores lizensieren muss auch wenn man nur 1 Core hat (das sind nicht die CPU's eines I7 sondern echte "Kerne" also Chips).
    Wenn man eine 8-Core-Maschine hat, muss man sogar 8 Cores lizensieren.
    Dafür darfst du dann soviele DB's erstellen wie du Platz hast.

    https://www.microsoft.com/de-de/licensing/product-licensing/sql-server.aspx?activetab=sql-server-pivot%3aprimaryr2


    Hier stehts noch mal:
    http://download.microsoft.com/download/3/D/4/3D42BDC2-6725-4B29-B75A-A5B04179958B/PerCoreLicensing_Definitions_VLBrief.pdf

    Eine 2-core-Lizenz ist nicht alleine einsetzbar, du benötigst eben minimum 4!
    Damit wärst du schon bei 7.200!

    Zum Thema Updates und Assurance muss man sich da mal durchkämpfen:
    https://www.microsoft.com/de-de/Licensing/lizenzprogramme/software-assurance-faq.aspx

    Mittwoch, 8. April 2020 14:15
  • dass man bei Core-Lizenzen mindestens 4 Cores lizensieren muss auch wenn man nur 1 Core hat 

    Das trifft nur auf VM's zu, siehe https://download.microsoft.com/download/B/C/0/BC0B2EA7-D99D-42FB-9439-2C56880CAFF4/SQL_Server_2017_Licensing_Datasheet.pdf => Seite 2: Licensing for virtualization and containers

    Olaf Helper

    [ Blog] [ Xing] [ MVP]


    Donnerstag, 9. April 2020 07:00
  • dass man bei Core-Lizenzen mindestens 4 Cores lizensieren muss auch wenn man nur 1 Core hat 

    Das trifft nur auf VM's zu, 
    Formal vollkommen korrekt. Aber das Blech mit weniger als 4 Cores, auf dem noch ein OS unterstützt wird, auf dem eine supportete SQL-Version unterstützt wird, liegt eher im Bereich der Spekulation als im Mainstream ;-)

    Evgenij Smirnov

    http://evgenij.smirnov.de

    Donnerstag, 9. April 2020 07:20
  • Das macht die Sache ja auch nicht besser.
    Nun muss man sich überlegen, was denn Cores überhaupt bedeutet.

    Nach der Beschreibung von Intel, z.B. xeon E5 hat 1 Chip 12 Cores á 2 Threads.

    Somit hat mein einfacher Laptop I7 also eigentlich bereits 4 Cores mit 8 logischen CPU's.
    Auf Grund der Lizensierung gibt es dann folgende Rechnung:

    12 Cores = 6 * 2-Core-Lizenzen á 3600 = 21.600!
    21.600 / 180 je User = 120 User ist der Breakeaven.

    Bei aller Liebe zum SQL-Server, das geht schnell in die Unbezahlbarkeit. Kein Wunder, dass die Kunden auf den 2008er/2012er-Versionen stehen bleiben.

    Wenn man sich dann so die verfügbaren Lizenzen ansieht:
    2-core 2019 Standard 3.200,--
    2-core 2017 Enterprise 15.300,-- = 91.200 => da kommt Microsoft vor Lachen kaum in den Schlaf

    Donnerstag, 9. April 2020 08:29