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Zugriff auf passive Datenbank in einer DAG

Frage
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Hallo,
für einen Kunden erarbeiten wir eine Exchange-Lösung und stoßen noch auf ein Verständnisproblem.
Angedacht ist derzeit folgende DAG-Konstellation mit 3 Standorten (später mehr):
- pro Standort einen Mailserver mit CAS und Mailbox-Rolle (bereits vorhanden, daher nur 1x CAS auf gleichem Server)
- pro Standort ein CAS-Array und als Member den einen Mailserver am Standort
- manuelles Failover durch aktiv-schalten des erreichbaren Servers + Änderung DNS des CAS-Arrays
- pro Standort eine Mailbox-Datenbank (z.b. MBDB-EUROPE, MBDB-ASIEN, ..)
- jede Mailbox-Datenbank repliziert auf die anderen Standorte
- jeder Standort ist über WAN angebunden und hat eine eigene Site
- Domäne ist standortübergreifend
- die Postfächer der Benutzer werden in den jeweiligen Standort in dem sie arbeiten verschobenNun ist folgendes Verständisproblem noch vorhanden: Einige Benutzer sind hauptsächlich an einem Standort tätig, sind aber ab und zu an anderen Standorten unterwegs. Ist ein Zugriff auf die passive Datenbank / Datenbank-Kopie der DAG möglich? Meines Wissens funktioniert das nicht, bin mir aber auch nicht 100% sicher (erstes Projekt mit DAG).
Bei der aktuellen Lösung greifen alle drei Standorte auf einen 2003er Exchange-Server zu. Die erste Priorität war die Lastverteilung, danach kommt die Ausfallsicherheit. Wenn ein Benutzer nun einem entfernten Standort an dem sein Postfach nur als Kopie liegt, wäre es natürlich besser, er greift direkt auf die Kopie zu anstelle über WAN auf den entfernen Server zu zugreifen.
Sind wir mit der obigen Konstellation auf dem richtigen Weg? Ist der Zugriff der Clients über das CAS-Array der richtige Weg? Oder ist der Zugriff auch über einen standortübergreifenden Alias möglich, der je nach Standort entscheidet, welcher der nächste Mailbox-Server ist?
Danke.
- Bearbeitet kkettinger Montag, 25. Juni 2012 13:37
Antworten
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Moin,
Die Standorte sind mit 2 bzw. 4 Mbit SDSL angebunden. E-Mail Benutzer sind es ca. 600, verteilt auf mehrere Standorte. Aktuell greift jeder Exchange-User direkt auf einen (!) unternehmensweiten Exchange 2003er Server zu. Entsprechend waren die Leitungen belastet und die Latenzen hoch. Eine E-Mail an mehrere Empfänger wurde entsprechend oft über die Leitung geschoben. Durch die Exchange-Servern am jeweiligen Standort soll das stark entlastet werden.
wenn Du nicht Deine AD-Standorte passend zu den Exchange-Server hast, wirst Du das später auch haben. Für jeden Empfänger wird eine Mail generiert, auch wenn es sich um die gleiche Mail handelt. Je nach AD-Sites wird dann nur entschieden, WO die Mail-Kopien erzeugt werden. Wenn alle Server in der gleichen Site sind, erfolgt es auf dem ersten Exchange-Server. Befinden sich die Empfänger in verschiedenen Site, dann auf dem ersten in der Site ("Delayed Fan-Out"). Siehe auch hier: http://pmeijden.wordpress.com/2011/05/27/bifurcation-in-exchange/ Schon anhand des Bildes kann man erkennen, dass man so was nicht über ein Forum planen kann.
Unter Exchange 2007 gab es mehrere Techniken zur Replizierung der Datenbanken (SCR, LCR, ..). Gibt es neben der DAG's auch andere Techniken unter Exchange 2010, die eine andere Art der Replizierung ermöglichen?
Nein, DAG ist die einzige Hochverfügbarkeit bei Exchange 2010. Aber auch bei Exchange 2007 gab es nur einen Master und der Rest waren passive Kopien, mit denen die Benutzer nicht arbeiteten.
Grüße aus Berlin schickt Robert
MVP Exchange Server- Als Antwort markiert kkettinger Dienstag, 26. Juni 2012 08:30
Alle Antworten
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Hi,
ein Zugriff auf eine passive Kopie der Datenbank ist nicht möglich. Die User "arbeiten" immer auf der aktiven Kopie, auch wenn sie an einem anderen Standort ist. Durch den Outlook Cache Mode sollte das aber ohne große Probleme für den User machbar sein.
Gruß
Jörg
- Bearbeitet Jörg von der Ohe Montag, 25. Juni 2012 14:48
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Moin,
Nun ist folgendes Verständisproblem noch vorhanden: Einige Benutzer sind hauptsächlich an einem Standort tätig, sind aber ab und zu an anderen Standorten unterwegs. Ist ein Zugriff auf die passive Datenbank / Datenbank-Kopie der DAG möglich? Meines Wissens funktioniert das nicht, bin mir aber auch nicht 100% sicher (erstes Projekt mit DAG).
Nein, diesen Zugriff gibt es nicht. Es ist immer nur eine DB-Kopie aktiv, mit der arbeiten alle Leute, die auf dieser Datenbank sind (DAG sind eine "Single-Master-Replikation").
Sind wir mit der obigen Konstellation auf dem richtigen Weg? Ist der Zugriff der Clients über das CAS-Array der richtige Weg? Oder ist der Zugriff auch über einen standortübergreifenden Alias möglich, der je nach Standort entscheidet, welcher der nächste Mailbox-Server ist?
Datacenter Failover-Techniken sind eigentlich nichts, was man in einem Forum beschreibt, aber ja: Grundsätztlich seid ihr auf dem richtigen Weg. Auch bei großen Strukturen braucht es manuelle Eingriff, wenn Datacenter schwenken, z.B. das Ändern der CAS-Array-IP-Adresse.
Grüße aus Berlin schickt Robert
MVP Exchange Server -
Hallo kkettinger,
wie genau sind die Standorte denn hinsichtlich Bandbreite und Verbindungstyp angebunden? Wie viele Benutzer habt Ihr pro Standort? Auch wenn das erstmal ganz nett klingt, aber mit drei Exchange Standorten erhöht sich auch die Komplexität Deiner Lösung.
Viele Grüße
Timo -
Vielen Dank für die Antworten.
Die Standorte sind mit 2 bzw. 4 Mbit SDSL angebunden. E-Mail Benutzer sind es ca. 600, verteilt auf mehrere Standorte. Aktuell greift jeder Exchange-User direkt auf einen (!) unternehmensweiten Exchange 2003er Server zu. Entsprechend waren die Leitungen belastet und die Latenzen hoch. Eine E-Mail an mehrere Empfänger wurde entsprechend oft über die Leitung geschoben. Durch die Exchange-Servern am jeweiligen Standort soll das stark entlastet werden.
Unter Exchange 2007 gab es mehrere Techniken zur Replizierung der Datenbanken (SCR, LCR, ..). Gibt es neben der DAG's auch andere Techniken unter Exchange 2010, die eine andere Art der Replizierung ermöglichen?
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Moin,
Die Standorte sind mit 2 bzw. 4 Mbit SDSL angebunden. E-Mail Benutzer sind es ca. 600, verteilt auf mehrere Standorte. Aktuell greift jeder Exchange-User direkt auf einen (!) unternehmensweiten Exchange 2003er Server zu. Entsprechend waren die Leitungen belastet und die Latenzen hoch. Eine E-Mail an mehrere Empfänger wurde entsprechend oft über die Leitung geschoben. Durch die Exchange-Servern am jeweiligen Standort soll das stark entlastet werden.
wenn Du nicht Deine AD-Standorte passend zu den Exchange-Server hast, wirst Du das später auch haben. Für jeden Empfänger wird eine Mail generiert, auch wenn es sich um die gleiche Mail handelt. Je nach AD-Sites wird dann nur entschieden, WO die Mail-Kopien erzeugt werden. Wenn alle Server in der gleichen Site sind, erfolgt es auf dem ersten Exchange-Server. Befinden sich die Empfänger in verschiedenen Site, dann auf dem ersten in der Site ("Delayed Fan-Out"). Siehe auch hier: http://pmeijden.wordpress.com/2011/05/27/bifurcation-in-exchange/ Schon anhand des Bildes kann man erkennen, dass man so was nicht über ein Forum planen kann.
Unter Exchange 2007 gab es mehrere Techniken zur Replizierung der Datenbanken (SCR, LCR, ..). Gibt es neben der DAG's auch andere Techniken unter Exchange 2010, die eine andere Art der Replizierung ermöglichen?
Nein, DAG ist die einzige Hochverfügbarkeit bei Exchange 2010. Aber auch bei Exchange 2007 gab es nur einen Master und der Rest waren passive Kopien, mit denen die Benutzer nicht arbeiteten.
Grüße aus Berlin schickt Robert
MVP Exchange Server- Als Antwort markiert kkettinger Dienstag, 26. Juni 2012 08:30
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Hallo,
die Exchange Server befinden sich in den jeweiligen Standorten. Aber ich sehe, wir müssen uns noch mit den Tiefen von Exchange beschäftigen, bevor wir im Problemfall nicht wissen, was wirklich im Hintergrund geschieht.
Danke für die all die Antworten, hat uns sehr weitergeholfen!
Gruß,
Kevin